Fichtnerhof - Seit 125 Jahren Großhandel für Industrie und Handwerk
Blasenbildung
Fehlerbeschreibung:
Blasen sind Lufteinschlüsse im Lackfilm.
Fehlerursache:
- Verwendung von nicht geeignetem Lackmaterial
- Keine optimierte Rezeptur
- Zu hohe Schichtstärke
- Hohe Viskosität des Lackmaterials
- Lufteinschlüsse
- Zu hohe Temperatur und dadurch zu schnelle Trocknung
Fehlerbehebung:
Der Schaden mus mit feinem Schleifpapier (280er bis 320er Korn) sauber ausgeschliffen werden. Wenn eine glatte Fläche vorliegt mit geeignetem Lackmaterial unter Beachtung der Verarbeitungsparameter 1-2 mal dünn nachlackieren.
Grauschleier
Fehlerbeschreibung
Durch Feuchtigkeit wird ein Grauschleier hervorgerufen. Im Sommer, bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit kann es einer zu schnellen Trocknung des Lackmaterials kommen.
Fehlerursache
- Zu hohe Luftfeuchtigkeit
- Zu schnelle Trocknung des Lackmaterials
Fehlerbehebung
Zugabe von ca. 5% Verzögerer zu dem verwendeten Lackmaterial.
Hochzieher / Runzelbildung
Fehlerbeschreibung
Kräusel bzw. Rissbildung eines mehrschichtigen Aufbaus.
Fehlerursache
- NC-Grund oder nicht gehärteter PUR-Grund, anschließend überlackiert mit einem lösemittelfestem Lacksystem. Nach vollzogener Aushärtung wurde wieder ein lösemittelhaltiger Überzug aufgebracht. ( Die Lösemittel des Überzugs verschmelzen die lösemittelfeste mittlere Lackschicht in die untere lösemittellösliche Schicht und quellen diese auf ).
- PUR Lack in zu hohen Schichtstärken, bzw. die Arbeitsgänge erfolgten zu schnell hintereinander.
Fehlerbehebung
Ursache feststellen ( Lackaufbau, Zwischentrocknung ), Reperaturmöglichkeiten abwägen.
Entweder die gesamte beschädigte Lackschicht entfernen oder gut anschleifen, bis eine glatte oberfläche vorliegt. Dann mit stark verdünntem Lackmaterial abnebeln. Möglichst trocken lackieren.
Oder - Überarbeitung mit einem den Untergrund nicht anlösenden Lacksystem. ( Wasserlack, Kunstharzlack usw. )
Orangenhaut
Fehlerbeschreibung:
Orangenhautähnliche Verlaufsstörung in der Lackoberfläche
Fehlerursache:
- zu wenig Material aufgetragen
- Material ist zu dickflüssig
- Schlechte Zerstäubung durch zu große Spritzdüse und zu geringen Druck
- Zu hohe Raumtemperatur und dadurch ui schnelle Antrocknung des Lackes
Fehlerbehebung
Fehlerhafte Oberfläche mit 280-320er Korn gut anschleifen und mit demselben Lackmaterial wie zuvor vorschriftsmäßig neu lackieren (evtl. unter Zusatz geeigneter Verdünnung).
Rißbildung
Fehlerbeschreibung:
Längsrisse entlang der Pore oder spinnennetzartige Risse in Einzelbereichen oder über die gesamte Oberfläche.
Fehlerursache:
- Furnierrisse durch ungeeignetes Furnier, z.B. Multiplex ohne Überfurnierung
- Furnier wurde nicht genügend verleimt
- Furnierquellung / Schrumpfung
Sprinnennetzartige Risse, meistens Lackrisse durch:
- Lacksystem ist zu spröde oder der Lackauftrag zu hoch
- Der Härter wurde vergessen - bei PUR Lacken
- bei PUR Lacken: Härter vergessen
- Lack/Härtermischung ist zu alt
Fehlerbehebung:
Der Lack muss bis auf das rohe Holz abgeschliffen werden, wenn der Fehler in der Lackierung lag. Dann Neulackierung oder evtl. Neufertigung des Objektes.
Streifenbildung
Fehlerbeschreibung:
Streiffig mattierte oder/und streifig im Farbton abweichende Oberfläche.
Fehlerursache:
- Die Überlappung der Spritzgänge reicht nicht aus oder der Spritzwinkel ist zu schmal
- Die Düse ist verstopft oder es wurde nicht genug Material aufgetragen
- Die Vorschubgeschwindigkeit ist nicht angepasst
Fehlerbehebung:
Abschleifen und Neulackierung mit angepassten Spritzparametern.
Verfärbung
Fehlerbeschreibung:
Braunverfärbung einer gebleichten Holzoberfläche, bei Einsatz eines nicht geeigneten PUR-Systems. Reaktion zwischen Peroxid (Bleichmittel) Isocyanat (PUR-Härter).
Fehlerursache:
- Einsatz eines PUR-Lacks mit einem nicht peroxidbeständigen Härter auf einer gebleichten Holzfläche
Fehlerbehebung:
Die Aufarbeitung der verfärbten Oberfläche ist nur durch restloses Abschleifen der Lackschicht und anschließender Neulackierung mit einem PUR-System mit peroxidbeständigem Härter möglich.
Verbundstörung
Fehlerbeschreibung:
Die Lackschicht zeigt nicht die erforderliche Haftung zum Untergrund (Gitterschnittprüfung).
Fehlerursache:
- Fehlerhafte Untergrundvorbehandlung ( evtl. nicht entfettet oder nicht geschliffen )
- Ungeeigneter Untergrund ( paraffin- oder trennmittelhaltig )
- Ungeeignete Lacksysteme
- Der lack wurde falsch abgehärtet
- Grundierung wurde nicht ausreichend geschliffen
- geschliffene Grundierung zu lange gelagert
Fehlerbehebung:
Die schlecht haftende Lackschicht muss komplett abgeschliffen werden. Anschließend nach vorschriftsmäßiger Vorbehandlung Behandlung mit geeignetem Lackmaterial.
Vergilbung
Fehlerbeschreibung:
Farbtonveränderung einer lackierten Fläche
Fehlerursache:
- Verwendung eines CN-Klarlackes als Überzugslack auf hellem Untergrund
- Verwendung eines nicht lichtechten PUR-Systems als Überzugslasck auf hellem Untergrund
- Veränderung des Trägermaterials oder/und der farbgebenden Komponente
Fehlerbehebung:
Die vergilbte Lackschicht muss vollständig entfernt und durch eine vergilbungsbeständige Lackierung ersetzt werden.
Altersbedingte Veränderungen des Holzes können meistens nicht behoben werden.
Verschmutzung
Fehlerbeschreibung:
Sichtbare oder fühlbare Einlagerungen in der Oberfläche
Fehlerursache:
- Staubeinfall
- Overspray
- Verschmutzungen im Lack oder unsaubere Arbeitsgeräte
- Verschmutzte Leitungen oder Wasserspritzer
Fehlerbehebung:
Zunächst muss die Ursache geklärt und die Fehlerquelle abgestellt werden. Schmutz ist mit Hilfe des Fadenzählers meist gut zu erkennen. Typisch sind die unregelmäßig begrenzten Teilchen, die auch fadenförmig sein können. Lufteinschlüsse sind regelmäßig rund begrenzt.Gelteilchen (angetrocknete Lackreste aus Schläuchen, Pisdtolen etc.) Gelteilchen mit Luftbläschen. Stippenbildung: Verschmutzung des Trägers, also unter der Lackschicht.
Kraterbildung
Fehlerbeschreibung:
Benetzungsstörungen des Lackes im Untergrund - verursacht durch verschiedene Oberflächenspannungen im Lack- und Trägermaterial.
Fehlerursache:
- Fettig verschmutzter Untergrund
- Schadhafte Dichtung des Spritzgerätes
- Berührung mit Handcreme, Handschuhen oder Transportbändern
- Fett- oder silikonhaltige Hilfsmittel oder Verunreinigungen im Lack selbst
Fehlerbehebung:
Fehlerquelle unbedingt abstellen. Bei starkem Schaden muss die Fläche bis zum Untergrund abgeschliffen werden, evtl. unter Zusatz von Antisilikon ZD 385 muss die Fläche neu aufgebaut werden. Bei leichter Kraterbildung - mit 320er Korn leicht anschleifen, 1 x mit verdünntem Lack sehr dünn vornebeln, nach kurzer Abtrocknung 1 x dünn ablackieren damit ein gerader Verlauf entsteht.
Wolkenbildung
Fehlerbeschreibung:
Wolkige Mattierung der Oberfläche durch partielle Glanzgradunterschiede. Je niedriger der Glanzgrad, je dunkler der Untergrund und je größer die Fläche ist, desto größer die Gefahr bei Spritzapplikation.
Fehlerursache:
- Verschiedene Auftragsmengen, zu hohe Schichtstärke
- zu große oder defekte Düse
- zu niedriger Druck, nicht angepasste Zerstäuberluft oder zu geringer Spritzwinkel
- Der Untergrund wurde mit einer anderen Grundierung behandelt oder anders durchgehärtet
Fehlerbehebung:
Abschleifen und im Kreuzgang mit angepassten Applikationsparametern neu lackieren, ggf. besser zweimal mit kurzer Zwischentrocknung beschichten.
Zellenbildung
Fehlerbeschreibung:
Benard´sche Zellen sind sichtbare wabenförmige Strukturen auf der Lackoberfläche, verursacht durch unterschiedliches Ausschwimmverhalten der Mattierungs- und Schleifmittel.
Fehlerursache:
- zu satter Lackauftrag je Arbeitsgang
- zu niedrige Viskosität des Lackmaterials
- zu starke Zugluft bei der Verarbeitung
- Lack nicht optimal auf Verarbeitung abgestimmt
Fehlerbehebung:
Die schadhafte Oberfläche mit 280er-320er Korn gut anschleifen. Anschließend mit geeignetem Lackmaterial überlackieren.
Fleckenbildung
Fehlerbeschreibung:
Punkt- oder fleckenförmige Verfärbungen, gleich- oder ungleichmäßig begrenzt mit unterschiedlicher Verteilung auf der Oberfläche.
Fehlerursache:
- Durch die Reaktion eines CN-Lackes mit Aminoverbindungen in speziellen UV-Lacken können bräunliche Flecken entstehen.
- Durch Abgabe von Gummiinhaltsstoffen, z.B. aus Telefon- oder Hifigeräten, Aschenbechern, Gummifüßen oder Gummischonern oder Vasen.
- Durch Montageschaumreste entstandene Verunreinigungen, die am Anfang farblos sind und erst mit der Zeit gelb-bräunlich werden.
- Bei gerbstoffreichen Hölzern, z.B. Eiche oder Hölzern mit wasserlöslichen Inhaltsstoffen wie z. B. Esche kann es bei der Ablackierung mit Hydrolacken zu Farbveränderungen kommen.
- Reste von Eisen, z.B. metallhaltiger Schleifpapierabrieb können in Verbindung mit Wasser, bei Hydrobeizen z. B. schwarze Flecken hervorrufen.
Fehlerbehebung:
Restloses Abschleifen der verfärbten Oberfläche und Neulackierung mit einem PUR-System. Wenn sich die Flecken auf oder im Holz befinden müssen sie vor der Neulackierung mit geeigneten Mitteln beseitigt werden.